Industriemeister Luftfahrttechnik

Industriemeister Luftfahrttechnik

Der Industriemeister Luftfahrttechnik ergänzt das Fachwissen in Luft- und Raumfahrttechnik mit Führungskompetenz und Ausbilderqualitäten – eine Weiterbildung, die Dich auf der Karriereleiter aufsteigen lässt.

Was ist ein Industriemeister Luftfahrttechnik?

Als Industriemeister Luftfahrttechnik liegen Deine Aufgaben weitgehend im Verwaltungsbereich Deines Betriebes. Du trägst Verantwortung für Personal- und Materialeinsatz und stellst einen reibungslosen Betriebsablauf sicher. Durch die Erhebung wichtiger Kennzahlen optimierst Du die gesamte Produktion oder Wartung der Fluggeräte. Das Fachwissen aus Deiner Berufsausbildung wird durch die Weiterbildung um Organisations- und Führungskompetenzen ergänzt. Industriemeister Luftfahrttechnik besetzen so wichtige Funktionsposten auf Flughäfen, in der Fluggeräteproduktion und bei der Luftwaffe.

Anbieter des Industriemeisters Luftfahrttechnik

Bei folgenden Instituten kannst Du eine Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik absolvieren:

Berufsbild

Aufgaben und Tätigkeiten des Industriemeisters Luftfahrttechnik

Die Aufgaben und Tätigkeiten im Beruf Industriemeister Luftfahrttechnik entstammen in der Regel den Bereichen Facharbeit, Organisation und Personalwirtschaft. Industriemeister bilden zudem oft Lehrlinge aus und weisen neue Mitarbeiter ein. Deine Funktion im Betrieb bestimmt jedoch Deinen genauen Tätigkeitsbereich.

"Ich habe mit einer guten Zwei bestanden und beruflich gelohnt hat sich die Weiterbildung alle Male für mich. […] Ich plane jetzt Termine, erstelle Netzpläne und arbeite eng mit den Technikern zusammen. Vor allem die Lehreinheiten zur Mitarbeitermotivation und Personalführung haben mir für diese neuen Aufgaben sehr geholfen. […] Ich stelle mich bei der Lufthansa tagtäglich neuen Herausforderungen und habe so viele interessante Aufgaben." Heinz Huber, Industriemeister Luftfahrttechnik
(Quelle: wak-sh.de)

Welche Fertigkeiten und Kenntnisse sind gefragt?

Da Du als Industriemeister Luftfahrttechnik in der Regel eine Führungsposition innehast, sind vor allem folgende Eigenschaften wichtig:

  • Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit
  • Organisations- und Führungsvermögen
  • Zuverlässigkeit

Darüber hinaus benötigst Du ausreichend Fachkompetenz im Bereich Fluggerätmechanik, vor allem in den Bereichen:

  • Montage / Demontage
  • Fertigung und Instandsetzung
  • Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Elektrik

In welchen Branchen arbeite ich als Industriemeister Luftfahrttechnik?

Nach der Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Luftfahrttechnik arbeitest Du in der Luft- und Raumfahrtbranche. Die nachstehende Auflistung nennt Dir mögliche Arbeitsbereiche:

  • Flughäfen
  • Fluglinien
  • Fliegerhorste der Luftwaffe
  • Flugzeugbau
  • Drehflüglerbau
  • Motorsegler- und Segelflugzeugbau
  • Luftschiff- und Ballonbau

Die Karte zeigt Dir einige Fluggerätehersteller und -betreiber in Deutschland.

Wie sehen die Berufsaussichten für Industriemeister Luftfahrttechnik aus?

Die Luftfahrtbranche bietet eine gute Zukunftsperspektive. Die Bedeutung der Luft- und Raumfahrt wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Dafür sprechen die steigenden Umsätze und die Neueinstellungen gerade in der zivilen Luftfahrt. Besonders das Berufsbild Industriemeister Luftfahrttechnik ist gefragt, da es Fachwissen mit betriebswirtschaftlicher Kompetenz vereint. Diese Kombination und der Wille, sich weiterzubilden, kommen auf dem Arbeitsmarkt gut an. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie ist zuversichtlich, auch in Zukunft hochwertige Arbeitsplätze anbieten zu können.

"Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie war auch 2011 ein starker Innovations- und Job-Motor. So konnten wir 2011 in Deutschland erneut rund 2.000 hochwertige Arbeitsplätze schaffen. In der Zivilluftfahrt und Raumfahrt starten wir mit guten Perspektiven ins Jahr 2012. In diesen Segmenten haben auch die Ausrüster und Werkstoffhersteller gute Perspektiven." Dr. Thomas Enders, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V.
(Quelle: bdli.de)

Welche beruflichen Möglichkeiten und Perspektiven gibt es?

Wenn Du die Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik abgeschlossen hast, bist Du noch nicht am Ende Deiner Karriereleiter angekommen. Du kannst Dich zum Technischen Betriebswirt (IHK) weiterbilden, um Deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen. Höhere Führungspositionen rücken so in Reichweite. Nachstehend findest Du zusätzliche Möglichkeiten für eine weitere Fortbildung.

Spezialisierungen:

Als Industriemeister Luftfahrttechnik kannst Du Dein Wissen in einzelnen Bereichen vertiefen. So können Lehrgänge im Bereich EDV, Fremdsprachen, Mitarbeiterführung oder neue Techniken eine sinnvolle Ergänzung sein. Der Erwerb der Aircraft Maintenance Licence (AML) kann ebenso eine sinnvolle Spezialisierung sein. Infos findest Du unter den Alternativen.

Studium:

Wenn Du die Prüfung zum Industriemeister bestanden hast, berechtigt Dich Dein Meister Abschluss zum Studium an Hochschulen. Innerhalb der Ingenieurswissenschaften ist der Maschinenbau zu empfehlen. Luftfahrttechnik und Luftfahrtmanagement knüpfen ebenfalls an Dein Vorwissen an.

Selbstständigkeit:

Da Du als Industriemeister Luftfahrttechnik sowohl über ausreichend Fachkompetenz verfügst als auch mit betriebswirtschaftlichem Wissen aufwartest, ist der Grundstein für eine Selbstständigkeit gelegt. Infos rund um die Selbstständigkeit erhältst Du bei der Agentur für Arbeit.

Welche Alternativen zum Industriemeister Luftfahrttechnik gibt es?

Sowohl eine Alternative als auch eine Spezialisierung kann der Erwerb der Aircraft Maintenance Licence (AML) der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) sein. Diese Lizenz bestätigt Dir Fachwissen nach internationalen Standards. Sie gliedert sich in mehrere Bereiche, unter anderem in Fluggerätfreigabe, Fluggerätinstandhaltung und Ausbildungsorganisation. Eine rein alternative Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik ist die Fortbildung zum Luftfahrttechniker oder zum Industriemeister Flugzeugbau.

Gehalt des Industriemeisters Luftfahrttechnik

Nach der Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Luftfahrttechnik erhältst Du ein höheres Einkommen als zuvor. Denn Deine betriebswirtschaftlichen sowie ausbildungspädagogischen Kenntnisse qualifizieren Dich für höhere Positionen. Je nach Tätigkeit kann das Einkommen jedoch um mehr als 2.000 € variieren. Näheres erfährst Du aus nebenstehender Tabelle.

 MinimumMaximumDurchschnitt
Gehalt*2.300 €4.500 €3.400 €

*) Die Angaben beziehen sich auf das Bruttomonatseinkommen.

Je nach Stellung im Betrieb liegst Du mit einem Gehalt von rund 3.400 € zwischen betrieblich Ausgebildeten und Akademikern. Eine Weiterbildung lohnt sich demnach sehr, da sie Deinen Verdienst als Mechaniker unter Umständen verdoppeln kann.

Weiterbildung

Die Weiterbildung richtet sich vor allem an Facharbeiter aus der Luft- und Raumfahrtindustrie. In den Lehrgängen werden praktische Berufserfahrung und Fachwissen maßgeblich vorausgesetzt, da der Schwerpunkt auf Betriebswirtschaft und Führungskompetenzen liegt. Dir stehen verschiedene Möglichkeiten offen, die Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik berufsbegleitend zu absolvieren. Lehrgänge in Vollzeit befinden sich ebenso im Angebot. Die Investition in die Fortbildung zahlt sich anschließend durch ein höheres Gehalt und abwechslungsreichere Aufgaben aus.

Welche Inhalte werden vermittelt?

Laut Prüfungsordnung gibt es zwei wesentliche Bestandteile der Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik:

  • Vermittlung von Sach-, Organisations- und Führungskompetenzen in Betrieben jedweder Größe
  • Flexibilität im Umgang mit sich verändernden und neuen Betriebsmethoden und -strukturen

Diese zwei Punkte gliedern sich wiederum in je drei Bereiche:

  • Luftfahrttechnik
  • Organisation
  • Führung und Personal

Was sich in Einzelheiten hinter den Themen verbirgt, kannst Du der Prüfungsordnung entnehmen.

Wie läuft die Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik ab?

Wie die Weiterbildung abläuft, hängt von der Weiterbildungsform ab. Grundsätzlich kannst Du Dich in Teilzeit oder in Vollzeit für den Industriemeister Luftfahrttechnik vorbereiten. Es stehen Dir Wochenendseminare, Abendkurse und ein Fernstudium zur Verfügung. Während des etwa 3-jährigen berufsbegleitenden Lehrgangs bleibt so zwar nur wenig Freizeit, es winken aber ein attraktives Gehalt und ein neues, interessantes Aufgabenfeld.

Welche Weiterbildungsformen gibt es?

Neben Teilzeit und Vollzeit hast Du die Möglichkeit, im Präsenzlehrgang rundum betreut oder im Fernstudium weitgehend selbstständig zu lernen. Das Fernstudium kommt aufgrund der Praxiselemente jedoch nicht völlig ohne Präsenzzeiten aus. In der Regel fallen ein bis zwei Praxiswochen je Jahr an, die Du einplanen solltest. Das Fernstudium bietet den Vorteil, dass Du Dir Deine Lernzeit vollkommen selbst einteilen kannst. Bei Präsenzlehrgängen bekommst Du jedoch rascher eine Rückmeldung durch die Dozenten. Entscheide mithilfe der Erfahrungsberichte auf FernstudiumCheck, ob ein Fernstudium zu Dir passt.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Oft beteiligen sich die Betriebe an den Kosten einer Weiterbildung ihrer Mitarbeiter oder übernehmen sie sogar ganz. Du solltest die Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik auf jeden Fall mit Deinem Vorgesetzten absprechen. Darüber hinaus gibt es Aufstiegs-BAföG und Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit. Auf der Seite Finanzierung und Förderung erfährst Du mehr.

Prüfung

Die Prüfung zum Industriemeister der Fachrichtung Luftfahrttechnik besteht aus drei Teilen. Wenn Du alle drei Teilprüfungen bestanden hast, erhältst Du den IHK-Abschluss und darfst Dich Industriemeister Luftfahrttechnik nennen. Die gesamte Prüfzeit geht über 18 Stunden und fragt umfangreiches Wissen ab. Nach Bestehen bist Du berechtigt, Posten auf der Management- und Ausbilderebene zu bekleiden.

Buchempfehlung

Die Prüfung der Industriemeister

Das Buch hält für Dich alle wichtigen Informationen für den ersten Teil der IHK-Prüfung, die Basisqualifikationen, bereit.

Buchempfehlung für die Industriemeisterprüfung

Voraussetzung für die Prüfung

Folgende Voraussetzungen sind nötig, um Dich zur Industriemeister Luftfahrttechnik Prüfung anmelden zu können:

  • Eine anerkannte Berufsausbildung im Bereich Luft- und Raumfahrt und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung oder
  • Eine anerkannte Berufsausbildung in einem fachfremden Beruf und mindestens 5 Jahre Berufserfahrung in der Luft- und Raumfahrt oder
  • Mindestens 8 Jahre einschlägige Berufspraxis

Außerdem musst Du die Leistungsabfrage der "Fachrichtungsübergreifenden Basisqualifikationen" (BQ) sowie die "Ausbildung der Ausbilder" (AdA) bestanden haben, bevor Du die Prüfung "Handlungsspezifische Qualifikationen" (HQ) ablegen kannst.

Welche Prüfungsinhalte gibt es?

Die Prüfungsinhalte decken sich mit den Weiterbildungsinhalten. Folgende drei Bereiche inklusive ihrer Unterpunkte gehören zu den wesentlichen prüfungsrelevanten Themen:

Luftfahrttechnik

  • Naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten
  • Qualitätssicherung
  • Einführen neuester Technik und Methodik
  • Gewährleistung optimaler Betriebsamkeit

Organisation

  • Betriebswirtschaft
  • Prozessüberwachung und -optimierung
  • Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
  • Erhebung und Auswertung betriebsrelevanter Daten

Führung und Personal

  • Recht
  • Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
  • Ausbildung, Einarbeitung und Einstellung
  • Personaleinsatz und -koordination

In der Prüfungsordnung findest Du genauere Informationen.

Wie ist die Prüfung organisiert?

Den Abschluss Industriemeister Luftfahrttechnik erhältst Du nach erfolgreichem Bestehen folgender drei Prüfungsteile:

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen (BQ) nennt sich der erste Prüfungsteil. Diese Qualifikationen sind für alle Industriemeister der verschiedenen Fachrichtungen gleich. Deine Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten, Betriebswirtschaft und Recht liegen hier auf dem Prüfstein. Die gesamte Prüfungszeit dieses Teils beläuft sich auf 6 Stunden, unterteilt in acht schriftliche Klausuren.
  • Der Erwerb der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) ist bis zum Antritt der letzten Prüfung nachzuweisen. Diese "Ausbildung der Ausbilder" (AdA) ist in der Regel kein Bestandteil der Weiterbildung zum Industriemeister Luftfahrttechnik, sondern ein separater Lehrgang im Umfang von 180 Stunden. Nach einer 90-minütigen Prüfung bescheinigt Dir der sogenannte AdA-Schein Deine Ausbilderkompetenzen.
  • Durch das Bestehen der abschließenden Leistungsabfrage der Handlungsspezifischen Qualifikationen (HQ) erhältst Du Deinen Abschluss. Hier gilt es, drei Situationsaufgaben in je 4 Stunden schriftlich zu lösen. Sowohl Du als auch der Prüfungsausschuss können auf eine 20-minütige mündliche Ergänzungsprüfung bestehen, wenn die schriftlichen Ergebnisse Deine Leistung nicht klar beurteilen lassen.

Zusammenfassung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Industriemeister Luftfahrttechnik arbeiten in abwechslungsreichen Führungs- und Ausbilderpositionen.
  • Dein Gehalt kann sich im Vergleich zu dem des Facharbeiters mehr als verdoppeln.
  • Die wachsende Luft- und Raumfahrtbranche ist auf gut ausgebildete Fachkräfte wie Dich angewiesen.
  • Du kannst die Weiterbildung berufsbegleitend absolvieren und Deinem Beruf weiterhin nachgehen.