Industriemeister - Kurzprofil

Industriemeister - Kurzprofil

Industriemeister belegen leitende Positionen in industriellen Betrieben. Die Weiterbildung sichert Dir gute Aufstiegsmöglichkeiten in Deiner Branche. Der Weg vom Facharbeiter zur Führungskraft lohnt sich.

Was ist ein Industriemeister?

Industriemeister sind Führungskräfte im unteren bis mittleren Management. Sie sorgen für reibungslose Produktionsabläufe, leiten Mitarbeiter an und bilden Lehrlinge aus. Um Industriemeister zu werden, legst Du eine Prüfung bei Deiner Industrie- und Handelskammer (IHK) ab. Die Prüfung ist in der Regel bundeseinheitlich organisiert und findet zweimal jährlich statt. Um Dich auf diese Prüfung vorzubereiten, ist ein Vollzeit-, Teilzeit- oder Fernlehrgang empfehlenswert.

Beliebte Fachrichtungen des Industriemeisters

Wie werde ich Industriemeister?

Um Industriemeister zu werden, musst Du die entsprechende Abschlussprüfung an einer Industrie- und Handelskammer (IHK) erfolgreich bestehen. Der Prüfungsablauf und auch die Prüfungsinhalte sind meist auf Bundesebene geregelt. Um Dich auf die Prüfung vorzubereiten, solltest Du einen vorbereitenden Lehrgang besuchen. Bei folgenden Instituten kannst Du eine Weiterbildung zum Industriemeister absolvieren:

Lehrgangsformen

Es gibt drei verschiedene Lehrgangsformen, die Dich auf die IHK-Prüfung vorbereiten:

  • Vollzeit: Ein Vollzeitlehrgang bereitet Dich in kürzester Zeit auf die Abschlussprüfung vor. Je nach Fachrichtung und Anbieter benötigst Du 3 bis 12 Monate, um den Lehrgang abzuschließen. Sein Vorteil liegt nicht nur in der Kürze, sondern auch in der Möglichkeit, mit anderen vor Ort zusammen zu lernen. Auch Dozenten kannst Du täglich im Seminar um Hilfe bitten.
  • Teilzeit: Ein Teilzeitlehrgang bietet Dir die Möglichkeit, Dich berufsbegleitend fortzubilden. Der Vorteil ist hier, dass Du trotz Weiterbildung Deinen vollen Verdienst erhältst. Neu Gelerntes kannst Du direkt im Betrieb anwenden. Teilzeitlehrgänge unterteilen sich wiederum in Abend-, Wochenend- und schichtbegleitende Lehrgänge und dauern 1,5 bis 3,5 Jahre.
  • Fernstudium: Wenn Du Wert darauf legst, Deine Lernzeit vollkommen frei einteilen zu können, ist ein Fernstudium das Richtige für Dich. Hier lernst Du weitgehend für Dich allein – wann und wo Du willst. Bei Fragen stehen Dir in der Regel ein institutsinterner Online-Campus und gängige soziale Netzwerke zur Verfügung. Dort kannst Du Dich mit anderen Fernschülern austauschen. Ein Fernstudium zum Industriemeister ist auf 2,5 Jahre ausgelegt.

Lehrgangsinhalte

Die Abschlussprüfung zum Industriemeister besteht unabhängig von der Fachrichtung aus zwei großen Themengebieten. Die Lehrgangsinhalte orientieren sich an den Prüfungserwartungen:

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ): Der fachrichtungsübergreifende Teil ist für alle Fachrichtungen gleich geregelt. Hier erwirbst Du grundlegende Kenntnisse in
    • Recht
    • Betriebswirtschaft
    • Technik
    • Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz
    • sowie Führungskompetenzen.
  • Handlungsspezifische Qualifikation (HQ): Deine Dozenten vermitteln Dir hier Wissen, das für Deine Fachrichtung relevant ist. Darunter fallen besondere Technologien, Produktionsweisen, Werkstoffkunde, Materialien oder Montagetechniken.

Welche Themen bereiten den zukünftigen Industriemeistern die größten Probleme und welche fallen ihnen besonders leicht?

"Besonders leicht fallen den zukünftigen Meistern die Themengebiete, in denen sie im Berufsleben bereits Erfahrungen sammeln konnten beziehungsweise die Themengebiete, die sich gut in die persönliche berufliche Praxis übertragen lassen. Dies sind meist fachliche Themengebiete. Probleme bereiten entsprechend Themengebiete, in denen keine oder wenig Erfahrung vorhanden ist und die Vertiefung im betrieblichen Umgang fehlt. Bei den Basisqualifikationen erfordern die Prüfungsgebiete "Betriebswirtschaftliches Handeln" und "Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Grundlagen" für die Teilnehmer den größten Aufwand."

André Buttler, Dozent am BCW WeiterbildungsCentrum
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.

Prüfung

Die Prüfung zum Industriemeister wird je nach Fachrichtung nach Bedarf oder zweimal jährlich angeboten. Ihre Voraussetzungen und Inhalte sind ebenfalls fachrichtungsabhängig:

  • Voraussetzungen: Um Dich zur Prüfung anmelden zu können, solltest Du eine einschlägige Berufsausbildung in der angestrebten Fachrichtung haben und auch ausreichend Berufspraxis mitbringen. Wie viel Berufspraxis vorausgesetzt wird und welche Ausnahmeregeln es gibt, kannst Du bei der jeweiligen Fachrichtung nachlesen. Darüber hinaus musst Du die Ausbildung der Ausbilder (AdA-Schein) vor Antritt der letzten Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben.
  • Prüfungsablauf: Die IHK-Prüfung besteht aus schriftlichen, mündlichen und teilweise auch praktischen Einzelprüfungen. Insgesamt umfasst sie eine Dauer von mindestens 12 Stunden, auf mehrere Prüfungseinheiten verteilt.

Erfahrungsbericht von Sebastian

"Der Lehrgang ist vom Lernmaterial sehr gut abgestimmt und passte gut zu den geforderten Fähigkeiten und Kenntnissen, die verlangt werden."

Lies den ganzen Erfahrungsbericht auf FernstudiumCheck.de

Die Berufsbezeichnung Industriemeister steht für eine intensive Ausbildung. Du bist für technische, organisatorische, leitende und ausbildende Tätigkeiten gleichermaßen qualifiziert. Arbeitgeber wissen um Deine Qualifikation und stellen Industriemeister mit Vorliebe ein.

Aufgaben und Tätigkeiten

Viele Arbeitgeber schätzen die Arbeit des Industriemeisters. Der Meister steht in einer Sandwichposition zwischen dem Personal und der Unternehmensführung. Die Arbeitgeber wissen, dass dies keine leichte Aufgabe ist und man viel Fingerspitzengefühl haben und entwickeln muss, um sich in dieser Rolle zurechtzufinden. Und das natürlich alles, während das Tagesgeschäft (Qualität, Quantität, Termine und Kosten) weiter läuft. Torsten N., Industriemeister Metall

Wenn Du die Weiterbildung zum Industriemeister abgeschlossen hast, verlagert sich Dein Aufgabenbereich von der direkten Fertigung hin zu Verwaltung und Organisation. Du koordinierst Mitarbeiter und optimierst die Produktion im Hinblick auf Materialeinsatz und Rechnungswesen. Oft bilden Industriemeister auch Lehrlinge aus oder kümmern sich um die Weiterbildung der Mitarbeiter. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, Betrieben und auch mit den Kunden Deines Unternehmens.

Die Aufgaben und Tätigkeiten von Industriemeistern unterscheiden sich je nach ihrer Fachrichtung. Sie stammen jedoch immer aus den Bereichen Personalwirtschaft, Verwaltung und Technik. Während die ersten Bereiche sich fachrichtungsübergreifend ähneln, ist der technische Bereich sehr unterschiedlich. Deine erforderlichen Fachkenntnisse richten sich hier nach Produktionsabläufen und den Maschinen sowie Geräten, die zum Einsatz kommen.

Wie sieht mein Arbeitsalltag aus?

Dietmar Fey, stellvertretender Vorsitzender des Industriemeisterverbandes Deutschland e.V., beschreibt die wesentlichen Aufgaben eines Industriemeisters folgendermaßen:

Mitarbeiterführung und -kommunikation bilden den Schwerpunkt unseres beruflichen Alltags. Um auf diese wichtigen Führungsaufgaben vorbereitet zu sein, werden diese Themen intensiv in den Lerninhalten des Vorbereitungslehrganges zur Industriemeisterprüfung behandelt. Daneben muss der zukünftige Industriemeister seine Befähigung in Form einer Ausbildereignungsprüfung (AEVO) ablegen, die Teil der Prüfung ist. All diese Befähigungen qualifizieren den Industriemeister die anfallenden Probleme verantwortungsvoll und gemeinsam mit den ihm anvertrauten Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Auszubildenden zu lösen. Dietmar Fey, Industriemeisterverband Deutschland

Wo arbeite ich als Industriemeister?

Industriemeister arbeiten meist in leitenden Positionen als Führungskraft oder Ausbilder. Sie stehen seltener an den notwendigen Maschinen der Produktion, sondern überwachen Arbeitsabläufe und optimieren diese. Als Industriemeister erledigst Du viele Aufgaben von Deinem Büro aus, wo Du oft am Computer arbeitest. Arbeitsplätze findest Du überall im produzierenden Gewerbe. Deine Fachrichtung qualifiziert Dich für spezifische Branchen.

Übliche Arbeitsorte von Industriemeistern:
  • Produktionshallen
  • Werkstätten
  • Lagerräume
  • Betriebslaboratorien
  • Büro

In welchen Branchen arbeite ich?

Als Industriemeister findest Du in der gesamten Industrie potenzielle Arbeitgeber. Dort wirst Du Deiner Fachrichtung entsprechend zur Optimierung von Arbeitsprozessen eingesetzt. In der Liste findest Du eine Auswahl bedeutender Industriezweige:

  • Automobil- und Zuliefererindustrie
  • Schiffs-, Boot-, Luft- und Raumfahrtbau
  • Chemische Industrie
  • Papier und Kunststoff erzeugende und verarbeitende Industrie
  • Metallbe- und -verarbeitung
  • Lebensmittelindustrie
  • Holz verarbeitende Industrie

Welches Gehalt verdient ein Industriemeister?

Der Verdienst von Industriemeistern kann sich sehr stark unterscheiden. Zum einen zahlen einige Branchen ein höheres Gehalt als andere, sodass Industriemeister bestimmter Fachrichtungen von vornherein meist mehr verdienen. Zum anderen ist Deine Position entscheidend – je mehr Verantwortung Du trägst, desto höher fällt Dein Verdienst aus. Das Einkommen von Industriemeistern liegt zwischen Facharbeiterlohn und Ingenieursgehalt. Die Tabelle gibt Dir einen fachrichtungsunabhängigen Überblick über das Durchschnittsgehalt von Industriemeistern:

 FrauenMännerDurchschnitt
Gehalt*3.250 €3.100 €3.200 €

*) Die Angaben beziehen sich auf das Bruttomonatsgehalt.

Zusammenfassung

5 gute Gründe, um Industriemeister zu werden:

  • Du erhältst neue Aufgabenbereiche und eine verantwortungsvolle Position.
  • Du erledigst teilweise die gleichen Aufgaben wie Techniker und Ingenieure.
  • In einer Führungsposition erhältst Du ein attraktives Gehalt.
  • Du arbeitest weniger an Maschinen im Schichtbetrieb, sondern vielmehr in der Verwaltung und Organisation.
  • Der Meistertitel berechtigt Dich zum Hochschulstudium.