Die Prüfung zum Industriemeister Metall
Die Prüfung zum Industriemeister der Fachrichtung Metall ist bundeseinheitlich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) geregelt. Sie besteht aus zwei Teilprüfungen sowie dem Nachweis über die berufs- und arbeitspädagogische Eignung.
Wenn Du die fachlichen Voraussetzungen erfüllst, kannst Du die Prüfung jederzeit ablegen. Ein Vorbereitungskurs ist nicht zwingend erforderlich, wird aber dringend empfohlen.
Voraussetzung zur Prüfung
Um Dich zur IHK-Prüfung zum Industriemeister Metall anzumelden, solltest Du über konkrete Berufserfahrung im Bereich Metallbe- und -verarbeitung verfügen. Zudem teilt sich die Prüfung zum Industriemeister in zwei Teilbereiche, die unterschiedliche Anforderungen stellen. Ob Du ausreichend Erfahrung für die Zulassung zur jeweiligen Prüfung hast, wird an bestimmte Voraussetzungen geknüpft.
Prüfungsaufbau und -anforderungen im Detail
Die IHK-Prüfung gliedert sich in zwei Teile. Welche Voraussetzungen Du für den jeweiligen Teilbereich erfüllen musst, findest Du im Folgenden:
Prüfungsteil 1 – Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ)
Voraussetzungen zur Zulassung zum ersten Prüfungsteil sind:
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Metallbranche und mindestens ein Jahr Berufspraxis oder
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf und mindestens 3 Jahre Berufspraxis oder
- Mindestens 6 Jahre Berufspraxis
Prüfungsteil 2 – Handlungsspezifische Qualifikationen (HQ)
Voraussetzungen zum zweiten Prüfungsteil sind:
- Abschluss des ersten Prüfungsteils innerhalb der letzten 5 Jahre
- Ein weiteres Jahr Berufspraxis, wenn Du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast; 2 weitere Jahre, wenn Du keine abgeschlossene Berufsausbildung hast
- Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO)
Du kannst auch zu den Prüfungen zugelassen werden, wenn Du die nötigen Qualifikationen auf anderem Wege glaubhaft machen kannst. Weitere Informationen findest Du in der Prüfungsverordnung.
Prüfungsinhalte und Organisation der Prüfung
Anteile an der Gesamtleistung in Prozent
Die IHK-Prüfung zum Industriemeister Metall bestätigt Dir insgesamt drei Qualifikationsbereiche: Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen (nach AEVO), fachrichtungsübergreifende Qualifikationen (BQ) und handlungsspezifische Qualifikationen (HQ). Die jeweiligen Prüfungen bauen aufeinander auf und Du kannst sie innerhalb von 5 Jahren einzeln absolvieren.
Wie bereite ich mich auf die Prüfung vor?
Damit Du gut auf die Industriemeisterprüfung vorbereitet bist, solltest Du auf jeden Fall einen entsprechenden Kurs bei der IHK oder einem privaten Anbieter besuchen. Es ist auch hilfreich, sich mit anderen zusammenzutun und gemeinsam zu lernen. So könnt ihr euch gegenseitig unterstützen, helfen und erste Fragen klären.
Buchempfehlung
Die Prüfung der Industriemeister - BasisqualifikationenMithilfe des Buches kannst Du den Prüfstoff für die erste IHK-Prüfung gezielt aufarbeiten.
Welche Prüfungsinhalte gibt es?
Die verschiedenen Prüfungsthemen kannst Du der Liste entnehmen:
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation
- Rechtsbewusstes Handeln
- Betriebswirtschaftliches Handeln
- Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
- Zusammenarbeit im Betrieb
- Berücksichtigungen naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten
Handlungsspezifische Qualifikationen
Handlungsbereich Technik
- Betriebstechnik
- Fertigungstechnik
- Montagetechnik
Handlungsbereich Organisation
- Betriebliches Kostenwesen
- Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
- Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
- Personalführung
Handlungsbereich Führung und Personal
- Personalführung
- Personalentwicklung
- Qualitätsmanagement
Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikation (nach AEVO)
- Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
- Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
- Ausbildung durchführen
- Ausbildung abschließen
Prüfungsfragen
Im Folgenden findest Du beispielhaft zwei Prüfungsfragen aus dem zweiten Prüfungsteil "HQ":
Beispiel 1:
Die strikte Trennung von Planen und Ausführen halten Sie für eine sehr verbreitete, aber überholte Arbeitsweise. Sie möchten Impulse für einen permanenten Verbesserungsprozess geben. Ziel ist, dass sich jeder Mitarbeiter auch als "Problemlöser" versteht. Dazu sollte er die Möglichkeit bekommen, entsprechende Verbesserungsideen in die Praxis umzusetzen. Um die notwendigen Veränderungsprozesse voranzutreiben, möchten Sie Qualitätszirkel einrichten und Ihre Mitarbeiter über die Arbeit in Qualitätszirkeln informieren. Beschreiben Sie die Zielsetzung eines Qualitätszirkels und die methodische Vorgehensweise.
Beispiel 2:
In einer Mitarbeiterschulung thematisieren Sie die Kostenstruktur Ihres Unternehmens, damit alle Mitarbeiter auf dem gleichen Informationsstand sind. Sie wollen so das Kostenbewusstsein Ihrer Mitarbeiter fördern.
Erklären Sie diese Kosten anhand eines Praxisbeispieles:
- Beschaffungskosten
- Fertigungskosten
- Vertriebskosten
- Verwaltungskosten
Stellen Sie durch vier konkrete Vorschläge dar, auf welche Weise Ihre Mitarbeiter die Fertigungskosten beeinflussen können.
Die Lösungen sowie weitere Musteraufgaben findest Du bei der IHK Köln.
Wie ist die Prüfung zum Industriemeister Chemie organisiert?
Die IHK-Prüfung zum Industriemeister besteht aus zwei Teilprüfungen. Du musst den ersten Teil bestehen, um Dich zum zweiten anmelden zu können. Während der erste Teil aus einer 90- und 60-minütigen Klausur besteht, fordert der zweite neben schriftlichen Beantwortungen auch ein höchstens 60-minütiges Fachgespräch. Zudem ist der Nachweis von Ausbilderkompetenzen nach der AEVO notwendig.
Prüfungstermine
Die IHK bietet Dir zweimal im Jahr die Gelegenheit, Deine Prüfung zum Industriemeister Metall abzulegen. In der Regel gibt es einen Prüfungstermin im Frühjahr und einen im Herbst jeden Jahres. Die genauen Termine kannst Du bei der für Dich zuständigen IHK erfragen.
Welchen Abschluss erhalte ich nach der Prüfung?
Nachdem Du die Prüfung erfolgreich abgeschlossen hast, darfst Du Dich Industriemeister der Fachrichtung Metall nennen. Dieser Meister Abschluss ebnet Dir nicht nur den Weg in die Führungsebene Deines Unternehmens, wo interessante Aufgaben auf Dich warten. Er zählt auch als Hochschulzugangsberechtigung und ermöglicht Dir so ein Studium an einer Hochschule.