Was ist ein Industriemeister Metall?
Als Industriemeister Metall arbeitest Du in Metall verarbeitenden Unternehmen. Du trägst Verantwortung für die Arbeitsabläufe, die Einhaltung der Produktionsvorgaben und die Qualität der Erzeugnisse. Dein umfangreiches technisches Praxiswissen paart sich so mit Aspekten der Betriebswirtschaft. Dein beruflicher Schwerpunkt kann innerhalb der Metallindustrie auf diese Weise entweder im Verwaltungs- oder im Produktionsbereich liegen.
Anbieter des Industriemeisters Metall
Bei folgenden Instituten kannst Du eine Weiterbildung zum Industriemeister Metall absolvieren:
Aufgaben und Tätigkeiten
Deine Aufgaben als Industriemeister Metall fallen in die Bereiche Organisation und Optimierung, Technik und Maschinen sowie Personalführung und Akquise. Je nach Unternehmen, Betriebsstruktur und Mitarbeiterzahl ergibt sich Dein Hauptaufgabenfeld. Deine beruflichen Tätigkeiten belaufen sich meist auf die Bereiche Ausbildung und Gruppen- oder Abteilungsleitung. Mit ihnen geht ein großes Maß an Verantwortung einher.
Mit welchen Aufgaben und Tätigkeiten beschäftige ich mich im Berufsalltag?
Deine Aufgaben als Industriemeister hängen von Deiner Funktion im Unternehmen ab. In der Regel besteht ein Großteil Deiner Arbeit daraus, Arbeitsprozesse zu dokumentieren und Kennzahlen zu erfassen und auszuwerten. Feste Bestandteile sind auch das Anlernen von Auszubildenden und das Koordinieren der Mitarbeiter. Die wichtigsten Aufgaben in ungefährer Verteilung fasst das Kuchendiagramm zusammen.
Wie sieht mein Arbeitsalltag als Industriemeister Metall aus?
Das Berufsbild des Industriemeisters Metall kann sowohl einen kaufmännischen als auch einen produzierenden Schwerpunkt haben. Francisco Lopez arbeitet seit seiner Weiterbildung zum Industriemeister Metall im Bereich Qualitätsmanagement des medizintechnischen Unternehmens Stryker in Kiel. Er hat sich so einen neuen Arbeitsbereich erschlossen, was ihm ohne Weiterbildung nicht möglich gewesen wäre:
Aufgaben des Industriemeisters Metall
(Quelle: wak-sh.de)
Welche Fertigkeiten und Kenntnisse sind als Industriemeister Metall gefragt?
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.
Da Du als Industriemeister in der Regel mit Führungsaufgaben betraut bist, sind folgende Kompetenzen empfehlenswert:
- Hohes technisches Verständnis
- Organisationstalent
- Vorausschauendes Handeln
- Führungskompetenz
- Belastbarkeit
- Erarbeiten von Problemlösungen
- Koordination und Kooperation mit anderen Abteilungen
An welchen Schnittstellen zu anderen Abteilungen arbeite ich?
Die Koordination der Produktion über mehrere Abteilungen hinweg ist ein wichtiger Bestandteil dieses Berufsbildes. Du arbeitest mit anderen Produktions- und Abteilungsleitern zusammen, um die Fertigung optimal zu gestalten. Wichtige Kooperationen bestehen zwischen Dir und folgenden Unternehmensbereichen:
- Produktionsabteilungen
- Logistik
- Personalverwaltung
- Marketing & Kundenakquise
Wie sehen die Arbeitsbedingungen aus?
Nach der Weiterbildung zum Industriemeister Metall arbeitest Du nicht mehr unmittelbar in der Produktion, sondern Du überwachst, betreust und optimierst sie. Deine Arbeitsbedingungen bieten demnach Abwechslung, sind jedoch großteils auch im Sitzen zu erledigen:
- Büroarbeit
- Teilnahme an Planungs- und Organisationsbesprechungen
- Arbeit in Labor- und Messräumen
- Betreuung der Mitarbeiter in den Fertigungshallen
- Bedienung von Maschinen und Montagearbeiten
- Qualitätsabnahme
- körperlich gering anstrengende Arbeit
- oft Schichtarbeit
Arbeitsorte und Branchen
Der Einsatz als Industriemeister Metall beschränkt sich auf die Metall verarbeitende Industrie. Rund 23.000 Betriebe stehen hier als Arbeitgeber bereit. Ihre 3,5 Millionen Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2010 einen Umsatz von etwa 893 Milliarden Euro. Die Herstellung von Investitions- und Konsumgütern sowie der Export gehören zu den drei größten Arbeitsbereichen. Die nebenstehende Tabelle gibt Dir einen genauen Überblick über die Einsatzorte von Industriemeistern der Fachrichtung Metall.
Bereich | Häufigkeit | % |
---|---|---|
Fertigung | 182 | 29,1 |
Betriebserhaltung | 110 | 17,6 |
Produktion | 104 | 16,6 |
Dienstleistung | 83 | 13,3 |
Aus- und Weiterbildung | 54 | 8,6 |
Montage | 51 | 8,1 |
Arbeitsvorbereitung | 42 | 6,7 |
Gesamt | 626 | 100,00 |
Übliche Arbeitsorte von Industriemeistern der Fachrichtung Metall (Quelle: bibb.de)
In welchen Branchen arbeite ich als Industriemeister Metall?
Als Industriemeister Metall arbeitest Du hauptsächlich in der Automobilbranche. Nach einer Erhebung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) verteilen sich die Industriemeister der Fachrichtung Metall insgesamt weitgehend auf 10 Branchen. Der 2011 veröffentlichten Studie liegen die Daten von 785 befragten Industriemeistern zugrunde. Das nebenstehende Diagramm veranschaulicht die Ergebnisse:
Branchenverteilung 2011
Welche Unternehmen suchen Industriemeister Metall?
Die Metallindustrie ist ein wesentliches Standbein der deutschen Wirtschaft. In Deutschland ansässige, aber weltweit operierende Großunternehmen dieser Branche sind immer wieder auf der Suche nach qualifizierten Führungspersonen. Mittelständische Unternehmen bieten ebenso gute Berufsmöglichkeiten für Industriemeister.
- Automobilbranche: Gerade die großen deutschen Automobilhersteller wie Daimler sind in regelmäßigen Abständen auf der Suche nach Industriemeistern der Fachrichtung Metall.
- Schienenverkehr: Im Bereich Schienenverkehr ist vor allem die Deutsche Bahn als potenzieller Arbeitgeber zu nennen. Aber auch andere Bahnbetreiber oder -hersteller sind immer wieder auf Industriemeister der Fachrichtung Metall angewiesen.
- Bei den verschiedenen Jobbörsen im Internet findest Du zahlreiche Stellenausschreibungen für Industriemeister der Fachrichtung Metall. Vor allem für die Bereiche Betriebs- und Schichtleitung sowie Personalwirtschaft und -ausbildung sind sie gefragt. Hinzu kommen zahlreiche spezialisierte Ausschreibungen wie zum Beispiel auf Stanz- und Umformtechnik oder Spritzwerkzeuginstandsetzung.
In welchen Regionen arbeiten Industriemeister Metall?
Die Metallindustrie ist spätestens seit dem 19. Jahrhundert einer der wichtigsten Arbeitssektoren im Land. Es gibt unzählige Betriebe in ganz Deutschland, die im Bereich Metallbe- und -verarbeitung tätig sind und entsprechend Metallindustriemeister einstellen. Die meisten Arbeitgeber der Metallbranche sind auf Bundesebene im Verband Gesamtmetall organisiert, welcher sich wiederum aus Landesverbänden zusammensetzt. Du findest so in jedem Bundesland mögliche Arbeitgeber.
Die Rolle der Gewerkschaften in der Metallindustrie
Gerade in der Metallindustrie sind viele Arbeitnehmer in Gewerkschaften organisiert. Über 2,2 Millionen Mitglieder zählt die IG Metall, die von den gewerkschaftlichen Errungenschaften profitieren. Tarifverträge und Lohnausgleich bei Streiks sind hier vor allem zu nennen. Bist Du Mitglied in einer Gewerkschaft, gilt für Dich ein regional einheitlicher Mindestlohn sowie Bezahlung nach klar geregelten Kriterien. Auf der Seite der IG Metall kannst Du Dich ausführlich informieren.
Berufsaussichten, Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten
Mindestens jeder Zweite erreicht nach der Weiterbildung zum Industriemeister Metall eine höhere Position, eine bessere Bezahlung und interessantere Arbeitsaufgaben als vorher. Zu diesem Ergebnis kam eine Erhebung der KIT im Auftrag des BMBF im Jahre 2011. Eine Weiterbildung, die vom Facharbeiter zum Industriemeister fortbildet, ist folglich sehr empfehlenswert.
Welche Berufsaussichten habe ich als Industriemeister Metall?
Deine Berufsaussichten steigen im Allgemeinen mit jeder Fortbildung, da es wichtig ist, stets auf dem neuesten Stand zu sein. Doch vor allem die Weiterbildung zum Industriemeister ist ratsam, da sie Dich auf verantwortungsvolle und interessante Positionen vorbereitet. Fertige Industriemeister profitieren in aller Regel erheblich von ihrer neuen Qualifikation, was auch an beruflichem Aufstieg festzumachen ist. Häufige Funktionsposten sind:
- Gruppensprecher
- Gruppenleiter
- Projektleiter
- Vorarbeiter
- Fertigungsleiter
- Hauptamtlicher Ausbilder
Welches Gehalt verdiene ich als Industriemeister Metall?
Das Einkommen eines Industriemeisters ist von seiner Position abhängig. Da nach der Weiterbildung jedoch mit einem beruflichen Aufstieg zu rechnen ist, steigt sehr wahrscheinlich auch Dein Gehalt. Das Einkommen von Industriemeistern unterliegt starken Schwankungen und variiert vor allem nach Bundesland. Zwischen den einzelnen Gehältern können so um die 3.000 € Unterschied liegen. Den Verdienst im bundesweiten Durchschnitt kannst Du der Tabelle entnehmen:
Männer | Frauen | Durchschnitt | |
---|---|---|---|
Gehalt* | 3.100 € | 2.500 € | 2.800 € |
*) Hinweis: Alle Angaben sind in brutto / monatlich angegeben.
Welche Fortbildungsmöglichkeiten und Perspektiven gibt es?
Nach Abschluss Deiner Weiterbildung zum Industriemeister Metall kannst Du Dich in Spezialgebieten fortbilden. Je nachdem, welche Position Du anstrebst oder welche Fähigkeiten in Deinem Unternehmen gewünscht sind, bieten sich Dir verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an. Die Aufzählung fasst die beliebtesten Weiterbildungsthemen zusammen:
- Fremdsprachen
- Automatisierungstechnik
- Selbstmanagement
- Lasertechnik
- Arbeitsorganisation
- Umgang mit neuen Materialien
- Simulationstechnik
- Projektmanagement
- Computer- / IT-Anwendung
- Kommunikation und Rhetorik
- Betriebswirtschaftliche Themen
- Betriebsspezifische Themen
Du kannst auch eine Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt anschließen. Dies ist der höchste Bildungsabschluss, den Du in Form einer berufsbegleitenden Weiterbildung bei der IHK erreichen kannst.
Bietet sich ein weiterführendes Studium nach dem Industriemeister Metall an?
Wenn Du die Weiterbildung zum Industriemeister Metall abgeschlossen hast, berechtigt Dich der Meister Abschluss mit ausreichender Berufserfahrung zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule. Themenverwandte Studienfächer sind vor allem in den Ingenieurwissenschaften zu finden. Du kannst auch ein Studium in den Wirtschaftswissenschaften oder im Management anschließen.
In der Liste findest Du einen Überblick über die Hochschulzulassungsberechtigungen in Deutschland:
- Meister Abschluss oder
- Ausbildung und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung (für einschlägige Studienfächer) oder
- Allgemeine Hochschulreife / Abitur oder
- Fachhochschulreife oder
- Fachgebundene Hochschulreife
Welche Karrierestufen gibt es?
Die Karrierestufen in industriellen Unternehmen lassen sich grob in 6 Stufen einteilen. Neben der fachlichen Qualifikation sind vor allem Führungsqualitäten nötig, um aufzusteigen. Da in der Weiterbildung zum Industriemeister ein Schwerpunkt auf der Vermittlung von Leitungskompetenzen liegt, gehörst Du als Industriemeister Metall formal gesehen dem mittleren Management an. Ob Du nach Deiner Weiterbildung unmittelbar zum Vorgesetzten aufsteigst, hängt jedoch von der Struktur Deines Unternehmens und auch von vakanten Stellen ab. Das Schaubild verschafft einen Überblick:
Wie kann ich mich als Industriemeister selbstständig machen?
Die Weiterbildung zum Industriemeister Metall sieht keine Selbstständigkeit vor, sondern ist auf eine verantwortungsvolle Position in einem Unternehmen ausgerichtet. Wenn Du Dich selbstständig machen möchtest, solltest Du Deine Kenntnisse im Bereich Betriebswirtschaft und Wirtschaftsrecht vertiefen. Um ausführliche Informationen zu erhalten, solltest Du dich bei der Agentur für Arbeit oder Deinem Finanzamt erkundigen.
Welche Alternativen zum Industriemeister Metall gibt es?
Welche Alternativen Dir zur Wahl stehen, hängt von Deinen Fähigkeiten und sonstigen Qualifikationen ab. Wenn Du eine Hochschulzulassungsberechtigung wie zum Beispiel das Abitur hast, kannst Du alternativ ein Studium der Ingenieurwissenschaften belegen. Auch eine Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Chemie oder Elektrotechnik wäre denkbar. Eine Weiterbildung zum technischen Fachwirt oder Techniker stellt ebenso eine Alternative dar.
"Für Facharbeiter, die in der Industrie Aufgaben übernehmen wollen, für die sie erweiterte fachliche, organisatorische und führende Kompetenzen benötigen, ist die Industriemeisterausbildung aufgrund der Integration dieser Kompetenzbereiche weiterhin konkurrenzlos." André Buttler, Dozent am BCW WeiterbildungsCentrum
Das ganze Interview kannst Du bei bildungsXperten.net lesen.
Zusammenfassung
Fünf gute Gründe für eine Weiterbildung zum Industriemeister der Fachrichtung Metall sind:
- Du arbeitest in interessanten neuen Aufgabenbereichen.
- Du erreichst eine höhere Position in der Unternehmenshierarchie.
- Dein Gehalt steigt mit Deiner Verantwortung im Betrieb.
- Du kannst die Weiterbildung zum Industriemeister berufsbegleitend absolvieren.
- Aufgrund Deiner Qualifikation und Berufserfahrung kannst Du in die Managementebene aufsteigen.